Lohnt sich der Speaker-Gig? Deine 6-Punkte-Checkliste zur Entscheidung

Du hast eine Anfrage erhalten, auf einer Bühne zu sprechen - aber du bist dir unsicher, ob sich der ganze Zeitaufwand dafür lohnt? Dann habe ich hier für dich die Fragen, die ich als Speaker mir immer stelle, bevor ich einen Auftrag annehme.

  1. Ist der Aufritt zu zahlen, kostenlos oder bezahlt?

Es gibt 3 Arten von Speaker-Gigs:

  1. Du zahlst, um auf der Bühne zu stehen.

  2. Du zahlst nichts, bekommst aber auch kein Honorar.

  3. Du wirst bezahlt, um zu sprechen.

Klingt simpel, hat aber weitreichende Konsequenzen. Denn bevor du dich überhaupt mit Reichweite, Wirkung oder Sales beschäftigst, musst du wissen: Was ist das Setup dieses Gigs?

➡️ Am Ende des Artikels teile ich mit dir, wie ich selbst entscheide, wann ich bezahle, wann ich „gratis“ auftrete – und wann ich Honorare verlange.

2. Warum willst du auf die Bühne?

Nicht jede Bühne bringt Umsatz. Aber jede Bühne kann etwas in dir auslösen. Was ist dein Antrieb?

  • Willst du deine Komfortzone sprengen, einfach weil du weißt, dass da was Großes auf dich wartet?

  • Willst du dir selbst beweisen, dass du es drauf hast?

  • Oder geht’s dir um Vorbildwirkung: Weil du andere inspirieren willst, weil du für etwas stehst?

  • Willst du einfach Erfahrung sammeln?

  • Willst du Impact für dein Business bewirken (mehr Kunden, Sichtbarkeit oder Expertenstatus)?

Wenn du weißt, was dich antreibt, kannst du bewusst entscheiden.


©️ Bianca Kübler

3. Was soll der Auftritt für dein Business bringen?

Ein Bühnenauftritt kann vieles sein – ein Boost für deine Reichweite, ein Vertrauens-Turbo, ein Kundengewinnungs-Tool. Aber: Was genau willst du?

  • Einfach direkt guten Umsatz machen als Speaker?

  • Sichtbarkeit aufbauen?

  • Deinen Expertenstatus stärken?

  • Kunden gewinnen – direkt oder langfristig?

  • Hochwertiges Videomaterial produzieren?

  • Eine Signature-Speech entwickeln, die du öfter halten kannst?

Wichtig: Sei dir bewusst, welche Ziele (in welcher Reihenfolge) du verfolgst, dann triffst du Entscheidungen leichter.

4. Wie groß ist der potenzielle Impact auf dein Business?

Schau dir das Event genau an:

  • Ist der Gig per se gut bezahlt?

  • Wie viele Menschen sind vor Ort – und wie viele davon sind deine Zielgruppe (für künftige Zusammenarbeit)?

  • Wie ist die Reichweite des Events – vorher, währenddessen, danach? Und wird Werbung für dich übernommen? (Oder sollst du selbst werben)

  • Wie ist das Image der Veranstaltung – willst du damit in Verbindung gebracht werden?

  • Darfst du auf der Bühne dein Angebot erwähnen oder direkt pitchen?

  • Werden deine Flyer, Links oder QR-Codes verteilt?

  • Gibt’s Follow-up-Möglichkeiten, das heißt: Kannst du direkt oder später den Link zu deinen Social Media Profilen, Newslettern oder Angeboten platzieren?

Vor allem bei kostenlosen oder von dir bezahlten Auftritten: Sichtbarkeit ohne Zielgruppe ist keine Sichtbarkeit - und Reichweite ohne Call-to-Action keine Strategie. Wenn du bezahlt wirst, achte dennoch auf das Image des Auftraggebers und frag genau nach, was exakt das für ein Event ist, damit du dich bestmöglich vorbereiten kannst (plus: so kannst du erkennen, ob dein Honorar zum Event passt. Ein 30.000 Euro Event, aber nur eine 3-stellige Speakergage passen nicht zueinander - gehe in Verhandlung).


5. Kann daraus Umsatz entstehen – jetzt oder später?

Auch bei direkter Bezahlung ist das eine gute Frage, aber vor allem bei kostenlosen Auftritten frag dich:

  • Kannst du direkt von der Bühne aus verkaufen? z. B. Kannst du vor Ort dein Buch, Onlinekurs oder sonstige Produkte ausstellen?

  • Können Menschen sich in deine Liste eintragen und später kaufen?

  • Wird der Vortrag aufgezeichnet, sodass du das Material mehrfach nutzen kannst?

6. Wie passt der Auftritt in deine langfristige Strategie?

Ist es ein One-Time-Only Auftritt oder willst du in Zukunft regelmäßig auf Bühnen stehen?

  • Willst du dich als Speaker etablieren?

  • Soll der Vortrag ein eigenes Produkt werden, das du wieder und wieder verkaufst?

  • Willst du Newsletter-Abonnenten, Follower und Kunden direkt von der Bühne aus gewinnen, anstatt auf den Instagram-Algorithmus angewiesen zu sein?


So entscheide ich: Speaker-Gigs mit Strategie

Bühne ist nicht gleich Bühne. Und nicht jeder Auftritt ist ein Match.

So entscheide ich persönlich, ob ich zusage – oder eben nicht:

1. Ich muss zahlen, um zu sprechen

Dann gelten bei mir klare Bedingungen:

  • Die Reichweite muss hoch sein.

  • Das Image der Veranstaltung muss zu meiner Brand passen.

  • Meine Zielgruppe muss vor Ort sein.

  • Und: Ich muss sichtbar auf mein Angebot hinweisen dürfen – am besten inklusive QR-Codes auf meiner Präsentation oder bei einem Stand, mit denen direkt verkauft oder Leads gesammelt werden können.

Ich habe vereinzelt schon für Auftritte bezahlt. Das sind oft Ausgaben im 3 bis 4-stelligen Bereich. Hier ist wichtig, wirklich genau hinzuschauen, denn inzwischen gibt es viele unseriöse Angebote. Oftmals wird professionelles Bild- und Videomaterial angeboten - und ja, das macht absolut Sinn für dich als Speaker. Vor allem, wenn du deiner Bekanntheit und Professionalität einen Boost geben willst.

2. Ich spreche kostenlos

Auch hier gilt: Die Kriterien bleiben gleich wie bei Punkt 1. Denn nur weil ich kein Geld zahle, heißt das nicht, dass der Gig nichts kostet. Zeit, Energie, Vorbereitung – das ist alles Investment.

Deshalb muss klar sein:

  • Entstehen Folge-Sales?

  • Tragen sich Menschen in meine Liste ein?

  • Gibt’s PR, Content oder professionelle Aufnahmen, die ich weiterverwenden kann?

Wenn ja – kann sich so ein Auftritt massiv lohnen.

3. Ich werde bezahlt

Auch hier gilt: Nur weil ein Honorar fließt, heißt das noch lange nicht, dass sich der Auftritt lohnt. Wenn das Budget klein ist – was bei manchen Veranstaltungen der Fall ist – prüfe ich auch hier genau:

  • Wie passt die Zielgruppe?

  • Wie hoch ist die Reichweite?

  • Bekomme ich zusätzliche Assets wie Fotos, Videos oder Erwähnungen?

  • Darf ich verkaufen?

Denn: Ein kleiner Betrag gleicht nicht automatisch den Aufwand aus.

Wenn das Publikum nicht meine Zielgruppe ist und das Honorar gering, dann lehne ich dankend ab.

Warum?
Weil jede Stunde für diesen Gig – sei es Vorbereitung, Anreise oder die Zeit vor Ort – auch bedeutet, dass ich andere Dinge in meinem Business nicht tun kann. Und genau das gehört immer mit eingerechnet.

Ist das Honorar entsprechend, kann der Vortrag selbstverständlich für sich alleine stehen.

Mein Fazit:
Ich sage nie automatisch “Ja!” – auch nicht, wenn’s "nur" 20 Minuten sind.
Denn: Jeder Auftritt muss einen klaren strategischen Wert für mein Business haben.

Bei Kosten oder unbezahlt: Wenn Reichweite, Zielgruppe und Nachnutzen stimmen – go.

Bei Bezahlt: Wenn der Preis stimmt – go.

Wenn nicht – danke, aber nein danke.

Verkauf dich nicht unter Wert

Auch auf dem Speakermarkt wird immer wieder versucht, den Preis zu drücken. Du kannst selbst entscheiden, ob du den Auftrag dann ablehnst oder dich darauf einlässt, weil du gerade am Anfang viel Erfahrung sammeln willst. Bedenke aber, dass es großen Wert hat, einen Speaker vor Ort zu haben. Du inspirierst, bietest Perspektiv-Wechsel, gibst Wissenshäppchen mit.

Tipp: Wenn du einen Auftrag ablehnst, sage nicht: “Das ist mir zu wenig Geld.”, denn das klingt unhöflich. Gib stattdessen an, dass du an besagtem Termin bereits andere Termine hast oder ähnliches, denn so fühlt sich niemand abgelehnt.

Es kann natürlich aber auch mehr Wert für dich haben, Erfahrungen zu sammeln, in Kontakt mit einer neuen Zielgruppe zu kommen oder einfach auch zu einer kleinen Gage aufzutreten, denn ein Auftrag ist ein Auftrag.

Viel Spaß auf der Bühne

Ich wünsch dir viel Spaß bei deinem Auftritt. Und wenn du…

  • … Orte und Events finden willst, bei denen du vor deinem Zielpublikum (sogar gut bezahlt) sprechen kannst,

  • …mit richtig guten Inhalten in deiner Rede dein Publikum mitreißen willst,

  • …auf der Bühne eine starke, sympathische Präsenz ausstrahlen willst

  • … deine vorhandene Rede durch Verkaufspsychologie so verbessern willst, dass du nebenbei verkaufst, ohne verkäuferisch zu wirken,

  • …deine Rede auf einer Bühne vor live Publikum testen und proben willst,

  • PR und Imagevideos für deinen Online Auftritt willst,

… dann schau dir mal mein Angebot für Speaker an, THE STAGE und schreib mir, wenn du Fragen hast.

Weiter
Weiter

Was es wirklich heißt, wenn eine Kundin sagt: "Das ist mir zu teuer." (Und wie du trotzdem deine Preise anhebst)